August 2013

Begleiten Sie unsere Chronistin in ein einmaliges Land. Spüren Sie den europäischen Einfluss in Malacca und begeben Sie sich anschließend auf Erkundungstour in die Metropole Kuala Lumpur. Erfahren Sie mehr über das traditionelle Leben in Malaysia!

Ihr Chronist

Hallo lieber Blog-Leser!

Am nächsten Dienstag geht es nach Malaysia und ich werde Dich auf die 14-tägige Rundreise virtuell mitnehmen. Wir, das bin ich, Monika (57), und meine beiden erwachsenen Kinder, Gerrit (27) und Friederike (21), leben in der Nähe von Antwerpen, wohin es mich aus beruflichen Gründen vor 11 Jahren hin verschlagen hat, wobei Friederike z. Zt. wegen ihrer Ausbildung wieder in Deutschland lebt.

Wir sind was Berge & Meer betrifft Wiederholungstäter - wir waren mit Berge & Meer bereits 2 Mal in China und letztes Jahr in Thailand gewesen. Von den meisten asiatischen Ländern habe ich eine Vorstellung, aber von Malaysia eigentlich keine; daher bin ich sehr gespannt, was uns dort erwartet. Erstmal geht es via Frankfurt nach Doha in Quatar und weiter nach Malaysia. Von dort werde ich mich nächste Woche melden - bis dann - Sampai jumpa (auf Wiedersehn auf Malayisch).

2. Tag: Ankunft in Malacca

20 Stunden nach dem Abflug aus Frankfurt sind wir in Malacca angekommen. Der erste Flug nach Doha in Quatar lief problemlos und dann hatten wir 3 Stunden Transferaufenthalt bevor es weiter gehen sollte. Das Boarding ging an sich gut, bis dann an Bord eine arabische Grossfamilie von 11 Personen - 2 Männer mit 4 Frauen und Kindern - feststellten, dass sie nicht auf den Plätzen ihrer Wahl saßen.

Die ruhige Stewardess verlor nach 15 minütiger Diskussion beinahe ihre Ruhe und die nächsten Transferpassgiere hatten wieder das gleiche Problem, sodass wir erst mit mehr als einer halben Stunde Verspätung nach Kuala Lumpur starten konnten. In Malaysia angekommen erforderte die Immigration nochmals etwas Geduld, aber gegen 15:00 Uhr hatten wir unseren Reiseführer Eddy gefunden und der Transfer nach Malacca konnte beginnen.

Eddy ist eine Malaie chinesischer Herkunft und versorgte uns im Bus mit den ersten Informationen über unsere Reise und das Land. Am Abend stand nur noch einer Rundgang durch die bezaubernde Altstadt von Malacca an und dann freuten sich alle auf das Abendessen und ein Bett.

3. Tag: Von Melacca nach KL mit ungewöhnlicher Fußmassage

Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es los zur Erkundung von Melacca. Erst tauchten wir ein in die Vergangenheit der alten Hauptstadt Melacca und damit auch die Malaysias. Der Bus brachte uns zu einem alten portugiesischen Schiff, das vor der Küste Malaysias gesunken ist und nach Restauration nun an die ersten Kolonialherren Malaysias erinnert.

Anschliessend spazierten wir zu einer Moschee im alten malaysischen Stil und der Ruine einer Kirche und dem Stadthuys der Holländer, die später nach Malaysia kamen. Inzwischen war allen klar, warum Eddy darauf drängte, dass wir eine Flasche Wasser mitgenommen hatten: es ist feuchtwarm und man schwitzt enorm, wie die Schweißflecken auf unseren Kleidern zeigten. Eddy versicherte uns, dass wir nach der Reise 5 kg leichter sein werden durch die enorme Wärme - ''nicht schlecht'' fanden die meisten von uns.

Die nächste Station war die Chinatown von Malacca, wo wir chinesische Medizin und Kräuter probierten und die meisten Tigerbalsam kauften. An einem Obststand probierten wir die köstlichen tropischen Früchte bevor wir abschliessend das heute noch bewohnte Haus eines reichen Gewürzhändlers besichtigten. Alle in der Gruppe, die bereits in anderen asiatischen Ländern waren, sind verwundert wie sauber es hier selbst in Chinatown ist.

Nach etwas Freizeit trafen wir uns wieder am Bus, um nach Kuala Lumpur von Malaien nur KL genannt, weiter zu fahren. In KL ging es nochmals nach Chinatown und dann in das City Center zu einer besonderen Fußmassage: mit Fischen. Für umgerechnet 2.50 Euro kann man seine Füsse 15 min. in ein Becken mit speziellen Fischen hängen, die dann an den Füßen saugen. Erst kitzelt es etwas, aber danach hat man wunderbar weiche und entspannte Füsse. Ein Angebot, dass beinahe die ganze Gruppe begeistert wahrgenommen hat.

Den Tag schloss ein Blick auf die Petronas Twin Tower ab und dann versorgte uns Eddy auf der Fahrt ins Hotel mit reichlich Informationen für unseren morgigen freien Tag in KL.

4. Tag: Schöner Tag mit bösem Ende

Es ist ein Tag zur freien Verfügung. Trotzdem sind wir zur Zeit aufgestanden um Kuala Lumpur zu erkunden. Aber als wir losgehen wollen, regnet es. Also tauschen wir Sonnenbrille gegen Regenjacke. Zuerst wollen wir zu dem Hindutempel, den wir gestern nur von aussen gesehen haben. Wir sind noch keine 5 Minuten unterwegs als die Sonne bei strahlend blauem Himmel wieder scheint und es drückend heiss wird.

Im Hindutempel werden wir Zeuge einer eindrucksvollen Zeremonie, bei der die verheirateten Frauen für ein langes Leben ihres Ehemannes bitten. Wie uns ein freundlicher Hindu, der seine Frau begleitet, erklärt. Unser nächstes Ziel ist eine Empfehlung unseres Reiseleiters, der Vogelpark, in dem man heimische Vögel in einer begehbaren Voliere beobachten kann. Hier begegnen wir einem für uns Europäer eher ungewöhnlichen Warnschild auf der Strasse - Warnung vor freilebenden Affen.

Auf dem Rückweg kommen wir am Bahnhof vorbei und beschließen im Bahnhofsrestaurant noch etwas zu essen. Wir sind die einzigen Westlichen und es ist nicht klar, ob wir mehr beobachtet werden, oder wir die mit Fingern essenden Einheimischen beobachten.

Nach einer Siesta im Hotel wollen wir, zusammen mit einem Ehepaar aus unserer Reisegruppe zum Sonnenuntergang auf den KL Tower. Da die ganze Stadt ein Verkehrschaos ist, nehmen wir die Monorail-Bahn, die aufgrund der Stosszeit auch proppenvoll ist. Als wir am KL Tower ankommen, stellt unser Mitreisender fest, dass seine Geldbörse mit Geld und seinen deutschen Papieren gestohlen ist. So lernen wir statt KL Tower die lokale Polizeistation kennen und sind um eine unangenehme Erfahrung reicher. Schade, dass der schöne Tag so schlecht endet.

5. Ta: Auf zur Ostküste!

Wir verlassen Kuala Lumpur nach Fotostops an der nationalen Moschee und dem Königspalast, wo wir den Wachsoldaten zu Pferd bedauern, der vor allem von den asiatischen Touristen für Fotos belästigt.

Unser nächster Stop ist ein Hinduheiligtum Batu Caves, dessen Besuch Kondition im Treppensteigen erfordert, aber der eindrucksvolle Blick von oben und die imposante Tropfsteinhöhle sind die Mühe wert. Aufpassen muss man nur vor den räuberischen Affen, die dort hausen und den Gläubigen und Touristen rasend schnell alles Essbare stibitzen, wie wir - live und in Farbe - beobachten können. So versucht ein Äffchen einem Hindu seinen Beutel mit Opfergaben zu entreissen. Alles fällt auf den Boden und die Familie versucht es zu retten bevor die Affen kommen, aber der Übeltäter schafft es doch, sich mit einer Banane aus dem Staub zu machen.

Nun steht eine 3-stündige Busfahrt zur Ostküste Malaysias an und dort angekommen, machen wir am Strand einen Stopp für ein spätes Mittagessen. Der Steg zum Restaurant ist abenteuerlich wackelig, aber das Essen hervorragend. Die Natur sorgt noch für eine Attraktion, um uns die Wartezeit auf das Essen zu verkürzen: ein Waran von sicherlich 1.5 m taucht im Gras vor dem Restaurant auf.

Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir unser Tagesziel und alle freuen sich auf ein Bad im Meer. An der Rezeption sehen wir, dass abends Turtle Watching (Schildkrötenweibchen bei der Eiablage beobachten), angeboten wird und nach einiger Diskussion entschließen sich Friederike und ich, das Abendessen ausfallen zu lassen und dies stattdessen zu machen.

Um 21:00 Uhr werden wir abgeholt und an einen Sammelplatz gebracht, wo schließlich rund 60 Leute zusammenkommen. Der Guide erklärt, dass seit die zahlenden Touristen zur Beobachtung der Eiablage kommen, die schlechtbezahlten Ranger soviel mehr Geld verdienen, dass sie keine Eier mehr schmuggeln und auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Unser Guide telefoniert des öfteren mit den Rangern am Strand, ob Schildkröten zur Eiablage gekommen sind, aber bis 22:30 Uhre passiert nichts.

Daraufhin wird die Aktion abgebrochen, aber der Guide hat 3 Körbe mit 10 Stunden alten Schildkröten mit, die am Wasser von uns dann in die Freiheit entlassen werden. Aber miterleben zu dürfen, wie die vielen kleinen Kerle sich im Schein der Taschenlampe ihren Weg ins Wasser machen, mildert die Enttäuschung keine Eiablage beobachtet zu haben.

6. Tag: Kulinarischen Reise die Ostküste hoch

Heute steht eine lange Busfahrt an, da wir die Ostküste hoch von Kuantan nach Terengganu fahren und es nur Landstrassen gibt. Nachdem wir unser Hotel verlassen haben, will unser Reiseführer Eddy uns eine kleinen Handwerksbetrieb für die Herstellung geflochtener Kokosmatten zeigen, aber da es Sonntag 9:15 Uhr ist, stehen wir vor verschlossenen Türen.

Die nächste Station ist die Schildkrötenaufzuchtstation, bei der diejenigen aus der Reisegruppe, die es möchten, gegen einen kleinen Obulus auch eine kleine Schildkröte am Meer in die Freiheit entlassen dürfen. Dann geht es nach Terengganu, aber Eddy verkürzt uns die Fahrt durch gelegentliche Stopps an kleinen einheimischen Essensständen, wo wir in Bambusrohren gekochten Reis, in Bananenblättern gegrillten Fisch und leckere Kokosmilchkuchen probieren.

In Terengganu werfen wir einen Blick auf den Palast des Königs und die Moschee und besuchen den Markt mit vielen unbekannten Früchten wie einer Schlangenfrucht, die säuerlich schmeckt, die aber mehr Kern als Fruchtfleisch besitzt und getrockneten Anchovis, die kaum salzig sind.

Dann geht es ins Hotel, wo wir den Tag mit einem Bad im Meer an einem kilometerlangen Sandstrand mit Wasser von sicherlich 25°C beschließen.

7. Tag: Szenenwechsel - Vom Strand ins Bergland

Heute steht wieder eine lange Busfahrt von 300 km an, aber wir fahren erst gegen 10:00 Uhr los, so dass wir den Tag noch mit einem Bad im Meer bei aufgehender Sonne beginnen können. Nach rund 25 Minuten lässt Eddy den Bus anhalten, um uns eine Spezialität Malaysias probieren zu lassen, eine Art Leberkäse aber auf Fischbasis.

Unser nächster Halt nach rund einer weiteren Stunde, ist um das einzige Arbeitstier Malaysias zu beobachten - den Affen. Makaken werden eingesetzt um die Kokossnüsse auf den Palmen zu pflücken. Der Affe beißt mit seinen starken Zähnen die Stiele der Nüsse am Baum durch und die Kokosnuss fällt herunter. Daher ist es doch sehr empfehlenswert einen Sicherheitsabstand zum Baum einzuhalten. In kürzester Zeit liegen 12 Kokosnüsse auf der Erde und der Affenbesitzer öffnet diese für die, die Kokosmilch trinken wollten, gegen ein kleines Entgelt.

Die weitere Busfahrt wird am Mittag für ein einfaches, aber sehr schmackhaftes malaiisches Mittagessen unterbrochen und dann geht es weiter, wobei die Landschaft sich deutlich verändert. Es wird bergig und die hohen Palmen werden von niedrigeren Palmen und Farnen abgelöst. An einem ganz besonderen Straßenschild lässt Eddy nochmals anhalten - Warnung vor dem Elefanten. Hier in den Bergen gibt es noch wilde Elefanten, die sich jedoch nicht zeigen.

Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir mit 1.200 m den höchsten Punkt unserer Fahrt, von dem aus man einen weiten Blick hat bis zur Grenze Thailands, die hinter der 2. Hügelkette verläuft. Dann erreichen wir kurz nach 17:00 Uhr den Banding Stausee unser heutiges Ziel und optisch das sicherlich schönste Hotel unserer bisherigen Reise, das Royal Belum Resort. Leider liegt es direkt neben der Landstrasse und ist dadurch am Abend etwas laut.

8. Tag: Stausee und Urwald

Heute beginnt unser Tag, nachdem wir alle mit Schwimmweste ausgestattet sind, mit einer Fahrt über den Banding Stausee zu einem Platz, wo die Rafflesia- Blume wächst, die eine Blüte von bis zu 1 m Durchmesser haben kann. Leider hat das Exemplar, das wir zu ist Gesicht bekommen nur rund 30 cm Durchmesser, aber beindruckt mit seinem stacheligen Innenleben.

An einem Baum zeigt uns der örtliche Guide Abdrücke von Tatzen eines malaiischen Honig Bärs, der hier frei lebt. Weiter geht es zu den Orang Asli, ein Ureinwohnervolk, das hier im Stausee auf einer Insel lebt. Wir sind sehr verwundert, dass die Asli optisch mehr wie Afrikaner als wie Asiaten aussehen. Der Bürgmeister gestattet uns seine Hütte zu betreten und anzusehen, die sehr einfach ist, aber im Wohnzimmer steht ein Fernseher. Woher der Strom dafür kommen soll, bleibt ein Rätsel.

Weiter geht es zu einem anderen Platz, wo andere Ureinwohner Malaysia zu finden sein sollen - die Elefanten. Nach einem Marsch von ca. einer viertel Stunde durch den Dschungel erreichen wir ein Wasserloch mit viel Elefantenkot, der auch relativ frisch ist, was man riecht, aber Elefanten sehen wir nicht. Wir treffen eine junge Spanierin, die seit 8 Monaten für das MEME-Projekt zum Elefantenschutz arbeitet. Sie erzählt uns, dass sie in dieser Zeit nur 3 Mal einen Elefanten aus der Entfernung gesehen hat. Aber sie warnt uns, dass die Begegnung mit Elefanten sehr gefährlich sein kann. Daher ist es sicher besser, dass wir nur dem Elefantendung und dessen Geruch begegnet sind.

Nun fahren wir ein längeres Stück mit dem Boot, um nach einer Wanderung von ca. 300 m an einem Camp mit Holzhütten anzukommen, wo wir die vom Hotel mitgebrachten Lunchpakete verzehren. Danach hat Eddy uns ein Bad im Wasserfall versprochen, geht aber selbst nicht mit, da er, wie die meisten Malaien nicht schwimmen kann.

Die lokalen Ranger führen uns auf einem abenteuerlichen Weg nach oben zum Wasserfall: glitschige Felsen und hohe natürliche Steinstufen, mehrfach balancieren auf Steinen durch den Flusslauf, wohl dem, der gutes Schuhwerk an hat. Glücklicherweise sind an viele Stellen Seile gespannt, die Hilfestellung geben. Am Wasserfall angekommen sind wir enttäuscht, dass es nur ein relativ kleiner Wasserfall ist und die meisten wollen dann doch nicht baden. Friederike und ich, sowie noch 3 Mitreisende gehen ins Wasser und wir werden durch eine Abkühlung in glasklares kühles Wasser belohnt.

Weiter in den Urwald als zu diesem Wasserfall darf keiner gehen, da dahinter der Teil des Dschungels beginnt, in dem noch wilde malaiische Tiger leben. Am Camp erwartet Eddy uns mit einem Kaffee oder Tee und dann steht die Rückfahrt zum Hotel an. Da einer der 2 schweren Außenbordmotoren kaputt geht, dauert diese mit einer Stunde doppelt so lang wie geplant.

Die jungen Leute aus der Reisegruppe kühlen sich dann noch mit einer Fahrt auf Flößen aus aneinander gebundenen Bambusstangen in der Bucht am Hotel ab. Es ist ein riesiger Spaß, da die Flösse nicht sehr stabil sind und einige oft im Wasser landen.

9.-10. Tag: Auf zur Insel Penang!

Heute verlassen wir den nördlichsten Punkt unserer Rundreise und fahren auf die Insel Penang. Da die Fahrt ca. 3-4 Stunden dauern wird, hat unser Reiseleiter Eddy versprochen interessante Stopps einzulegen, um die Fahrt kurzweiliger zu gestalten.

Der erste Stopp ist an einer kleinen Kautschukfarm, die von einer malaiischen Familie betrieben wird. Nach gründlichem Einreiben gegen die Moskitos geht es zu den Bäumen, aus denen ständig das weiße Gold tropft. Malaysia ist einer der größten Kautschuklieferanten weltweit. Anschließend zeigt uns die Großmutter der Familie wie man Kokosnuss auf einem traditionellen Gerät raspelt und der Großvater, wie es maschinell geraspelt wird. Wir probieren beides und die Handarbeit schmeckt eindeutig besser.

Auf der weiteren Fahrt stoppen wir noch an einer Palmplantage und dann kommen wir über die Brücke nach Penang, wo unser erster Halt der chinesische Schlangentempel außerhalb von Georgetown, dem Hauptort auf Penang, ist. Am Altar befinden sich baumartige Gebilde in Vasen auf denen Vipern liegen. Ihnen sollen allerdings ihre Giftzähne entfernt worden sein.

Im Garten gibt es dann Bäume, die in einem abgetrennten Areal stehen, auf denen die Vipern mit Giftzähnen hängen. Hauptsächlich werden Eier geopfert, die die Vipern nachts fressen. Schräg gegenüber dem Tempel geht es dann zum Essen - keine Schlange, sondern gebratene Nudeln oder ein Reisbuffet mit Fisch und Gemüse.

Wir fahren nun in den hügeligen Teil Penangs, wobei wir eine wunderbare Aussicht über die Insel haben. Die Straßen sind schmal und die Kurven sehr, sehr eng - die Fahrkunst unseres Busfahrers Gunna nötigt uns allen Respekt und Hochachtung ab. Unser Zielpunkt ist eine Reihe von Ständen am Straßenrand, wo Gewürze - Nelken, Kardamom, Zimtstangen, und vor allem Muskatnuss - sowie Obst verkauft wird. Hier müssen wir alle die bekannteste Nationalfrucht Malaysias probieren - Durian. Es ist für unseren europäischen Geschmack kein kulinarisches Highlight - ein schmieriges Fruchtfleisch, das nach Vanille und Knoblauch schmeckt!

Der nächste und letzte Stopp dieses Tages wird von allen Frauen im Bus freudig erwartet - eine Batikfabrik, wo wir eine Demonstration bekommen wie auf Baumwolle mit Stempeln Muster aufgetragen und gefärbt werden. Der angeschlossene Verkaufsladen führt zu einer deutlichen Verspätung des von Eddy geplanten Rückfahrtzeitpunkts.

11. Tag: Von Penang nach Cameron Highlands

Wir verlassen Penang und damit es nicht so eintönig für uns wird, hat Eddy beschlossen, dass wir mit der Fähre zurück zum Festland fahren. Es fahren 7 Fährschiffe kontinuierlich hin und her, ohne Fahrplan- wenn die Fähre voll ist -, legt sie ab.

Der erste Halt ist die Ubudiah - Moschee in Kuala Kangsar, von der man sagt, dass sie schönste Moschee Malaysias ist. Wir sind gerade noch rechtzeitig vor dem Freitagsgebet angekommen und können noch in den sehr schlichten Innenraum hinein.

Unser Bus passiert den neuen und sehr schönen alten Palast des Sultan von Kangsar bevor wir zum Sam Poh Tong Höhlentempel weiterfahren. Von außen sieht man dem Tempel nicht an, dass er durch den ganzen Berg und zu verschiedenen Aussichtspunkten geht. Also steht unser heutiges Fitnessprogramm an, um einen guten Blick über Ipoh und zu den Cameron Highlands , unserem nächsten Ziel, zu haben.

Vor den Cameron Highlands schlägt Eddy ein gemeinsames Mittagessen vor - chinesische Ente. Alle der Reisegruppe sind dabei und es ist eine Delikatesse. Zum Abschluss gibt es einen chinesischen Schnaps zum Verdauen und bei 30°C Außentemperatur reicht dies, dass auf dem Weg in die Highlands schläfrige Ruhe im Bus herrscht.

Auf unserer Fahrt in die Highlands ändert sich, nachdem wir an Marmorsteinbrüchen vorbeigefahren sind, wieder die Vegetation und ähnelt der von der Umgebung Bandings. Unser Busfahrer muss auch wieder hart arbeiten, da die Strecke eine kurvenreiche Bergstraße ist, vorbei an Foliengewächshäusern zum Anbau von Gemüse und Blumen.

Auf ca. 1.000 m Höhe lässt Eddy den Bus anhalten, damit wir ein Foto machen können und uns die wilden Orchideen und fleischfressenden Pflanzen am Rand der Landstraße näher ansehen können. Das Rot, dass wir im Wald vor uns sehen ist keine Verfärbung der Blätter, sondern sind Wandelröschen, die bei uns zuhause nur als Terrassenhalbstämmchen zu finden sind.

Es ist auch deutlich frischer als wir es die letzten Tage gewohnt sind. Als wir nach unserem folgenden Stopp, einem Orchideengarten wieder in den Bus steigen, ist es im Bus zum ersten Mal wärmer als draußen. Der Orchideengarten ist eher eine Reptilienfarm, aber die ganze Reisegruppe hat ihren Spaß, da der Besitzer die Schlangen, Schildkröten, Insekten, Geckos und selbst Skorpione aus den Gehegen holt und dem, der möchte, auf Hand, Arm, Schulter und Kopf setzt.

12. Tag: Tee in Cameron Highlands und Abschied

Heute Morgen verlassen wir zeitig unser erstes Hotel, bei dem wir nicht mit Klimaanlage, sondern mit offenem Fenster schlafen konnten, denn es ist nachts angenehm frisch hier in den Highlands. Zuerst besichtigen wir eine Teeplantage, eine der Haupteinnahmequellen der Highlands neben Gemüse und Tourismus.

Unser Bus bringt uns an den Rand der Teeplantage und dann müssen wir in einen anderen Bus umsteigen, einen alten Schulbus, der besser für die schmalen Wege geeignet ist. Der Blick über die Teefelder ist phantastisch. In der Teefabrik können wir die Verarbeitung des Tees beobachten, wobei ich über die relativ alten Maschinen verwundert bin.

Anschließend gehen wir im Ort Kea Farm über den Gemüsemarkt, wo aber auch die Erdbeeren, die hier in den Highlands wachsen, angeboten wird. Wir probieren frische und getrocknete Erdbeeren, die weniger süß sind als unsere europäischen Erdbeeren.

Nun geht es wieder zurück ins Tal, wo wir an einer Tankstelle die 6 Mitglieder unserer Gruppe, die keinen Badeurlaub gebucht haben, verabschieden müssen, da sie hier in einen anderen Bus zum Flughafen umsteigen. Für die restliche Gruppe geht es weiter nach Lumut.

Da wir keine Zeit haben, um unterwegs Mittag essen zu gehen, stoppen wir an einer der vielen malaiischen Straßenküchen. Wir kaufen gebratene Bananen, Frühlingsrolle, Kartoffeltaschen, Bananenteigbällchen und frittierte Schrimpstaschen mit scharfer Soße. Für die ganze Mahlzeit bezahlen wir 5 Ringit für 3 Personen, umgerechnet rund 1,25 Euro.

Nach rund 2 Stunden sind wir am Kai, wo ein Boot und direkt zum Anleger des Pangkor Island Beach Resort bringen wird. Wir verabschieden uns von unserem Reiseleiter Eddy und unserem Busfahrer Gunna und freuen uns auf 3 Tage Badeurlaub.

Wir bekommen schöne Zimmer mit Meerblick und einen wunderbaren Sandstrand, leichte Wellen und alle freuen sich aufs Ausschlafen.

13. Tag: Baden auf Pangkor Island

Nachdem wir ausgeschlafen haben und kein Wecker uns erinnert, dass wir zur Zeit unsere Koffer vor die Tür stellen müssen und im Bus sitzen sollen, geht es zum Frühstück.

Es ist ein reichhaltiges Buffet, das uns erwartet, aber die eigentliche Überraschung sind die Frühstücksgäste, die sich selber einladen - Spatzen und die Nashornvögel. Die Nashornvögel auf Pangkor Island sind nicht die größten, die in Malaysia leben, aber ihre Körper sind doch so groß wie unsere Zuchtenten. Sie fressen Obst und Brot und wir beobachten, wie ein Gast einen Teller mit Obst auf seinen Tisch setzt und dann sich einen Kaffee holen geht. Als er zurückkommt ist sein Obstteller leer - ein Nashornvogel dankt es ihm.

Daraufhin teilten auch wir unser Frühstücksbrot mit ihnen. Und ein Nashornvogelweibchen pickt Friederike das Brot von der Hand und füttert sein Junges, das neben ihm sitzt. Unser Frühstück dauert so viel länger als geplant, aber auf uns wartet ja heute nur noch der Strand.

Wir wollen heute nichts unternehmen und das 25-28°C warme Wasser genießen. Es ist nicht voll sonnig, aber wir benutzen doch unsere Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, was nötig ist, denn wir sind doch leicht gerötet am Abend.

Am späten Nachmittag beschließen Friederike und ich etwas zu unternehmen und zusammen mit 2 Paaren unserer Reisegruppe wollen wir in Pangkor City essen gehen. Am Abend vorher hatten wir das sehr gute BBQ-Buffet im Resort gegessen, das aber für malaiische Verhältnisse auch teuer ist. Also fahren wir zu sechst mit einem Taxi in die City, das sich jedoch als Enttäuschung herausstellt.

Es sind kaum Essensmöglichkeiten und die Hauptstraße riecht nach Fisch, da überall getrockneter Fisch, vor allem Anchovis angeboten werden. Wir bitten unserem Taxifahrer uns nach 1 Stunde wieder abzuholen und gehen durch das kleine Dorf und zum Anleger der Fährboote von Lumut. Auf unserem Weg hatten wir ein kleines Restaurant nicht weit weg von unserem Resort gesehen und lassen uns dorthin bringen.

Es ist ein einladendes Restaurant mit Tischen, die im Sand direkt am Wasser stehen, Kerzenbeleuchtung und wie sich herausstellt gutem Essen. Unser Taxifahrer kommt uns zur vereinbarten Zeit um uns abzuholen, eigentlich viel zu früh, denn es ist richtig romantisch hier in Daddy’s Cafe.

14./15. Tag: Abschied von Malaysia

Heute Morgen nach dem Frühstück sehen wir plötzlich Affen auf dem Dach eines der Wohnhäuser des Resort. Wir waren beim Einchecken gewarnt worden, dass wir unsere Balkontüren fest verschließen müssen, da die Affen Türen öffnen können und im Hotelzimmer Affenparty veranstalten.

So schnell sind wir noch nie zurück im Zimmer gewesen, um sicher zu sein, dass die Türen verschlossen sind. Ich gehe nicht direkt zum Strand heute Morgen, sondern mache einen Spaziergang ins nächste Fischerdorf, dass ca. 10 min. außerhalb des Resorts liegt. Es ist aber beinahe verlassen morgens um 11:00 Uhr. Also gehe ich auch zum Strand, an dem heute sehr viele Krabben unterwegs sind.

Abends beschließen wir zu zehnt aufgrund der guten Erfahrung des Vorabends zu Daddys Café Essen zu gehen, da es im Resort wieder internationales Buffet gibt, wie bereits am Vorabend.

Dann ist auch schon unser letzter Tag angebrochen. Wir können noch die malaiischen Eichhörnchen in den Palmen beobachten, die graubraun und grösser sind als unsere europäischen Eichhörnchen. Dann ein letztes Bad mit Vorsicht aufgrund der Feuerquallen, die heute plötzlich im Wasser am Strand sind. Und dann heißt es Abschied nehmen vom Resort und zur Fähre nach Lumut fahren.

Es ist richtig diesig und macht uns daher den Abschied nicht echt schwer. In Lumut begrüßen wir mit großem ''Hallo'' unseren Reiseführer Eddy, der uns für die rund vierstündige Busfahrt zum Flughafen von Kuala Lumpur abholt. Glücklicherweise schlägt Eddy vor, unterwegs einen Halt einzulegen und malaiische Suppe oder gebratene Nudeln zu essen.

Denn als wir am Flughafen gegen 23:00 Uhr ankommen, ist kaum noch Zeit um etwas zu essen. Da außer dem weltweit-bekannten Hamburgerrestaurant alles gegen 24:00 Uhr schließt. Wir stellen uns in die Reihe von Qatar Airways, müssen aber bis Viertel vor 1:00 Uhr warten ehe der Schalter öffnet. Da ich, ebenso wie die anderen, die Online eingecheckt haben, feststellen mussten, dass Familien und Paare irgendwo im Flugzeug verteilt gesetzt worden sind und keine anderen freien Plätze angezeigt werden, sind wir alle recht unzufrieden.

Aber der Mensch ist ja gelehrig und wie die arabischen Großfamilien machen wir unsere Unzufriedenheit sehr deutlich beim Einchecken. Paare gleichen Namens und Familien haben Erfolg und sitzen zumindest im ersten Flug zusammen. Schade, denn dies ist der einzige Minuspunkt dieser wunderschönen Reise.

Goodbye Malaysia!

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Linienflug mit Zwischenstopp nach Kuala Lumpur.

2. Tag - Ankunft - Kuala Lumpur - Malacca (ca. 135 km)
Ankunft in Kuala Lumpur, Begrüßung durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Hoteltransfer nach Malacca.

3. Tag - Malacca - Kuala Lumpur (ca. 135 km)
Nach dem Frühstück unternehmen Sie eine Tour durch die historischen Stätten von Malacca, auf der Sie unter anderem den Cheng Hoon Teng Tempel sehen, den ältesten Tempel der Stadt. Weitere Stationen sind die Kling Moschee, die Jonker’s Street, der Uhrturm und die berühmte Porta de Santiago. Anschließend geht es weiter nach Kuala Lumpur. Nach Ankunft lernen Sie die Stadt auf einer Rundfahrt näher kennen. Sie sehen u. a. die Petronas Twin-Towers (Fotostopp), den Königspalast (Fotostopp), die Nationalmoschee, das Sultan Abdul Samad-Gebäude und den Tudor styled Cricket Club.

4. Tag - Kuala Lumpur
Dieser Tag steht Ihnen zur freien Verfügung. Die Stadt lädt mit ihren Alleen, Parks und öffentlichen Blumenanlagen zum Verweilen ein und wird nicht umsonst ''Gartenstadt der Lichter'' genannt.

5. Tag - Kuala Lumpur - Batu Caves - Kuantan (ca. 260 km)
Vormittags Besichtigung der größten und modernsten Zinnfabrik der Welt. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Herstellung dieser silbernen Kostbarkeiten. Anschließend geht es weiter zu den berühmten Batu Caves. Zur Haupthöhle mit dem Hinduschrein führen 272 Stufen. Tagesziel ist die Stadt Kuantan an der Ostküste Malaysias.

6. Tag - Kuantan - Cherating - Terengganu (ca. 200 km)
Nach dem Frühstück fahren Sie durch Cherating, wo Sie das traditionelle Leben Malaysias erleben können. Von dort geht es weiter nach Terengganu. Dort statten Sie Chinatown einen Besuch ab und können einen Blick auf den Maziah Platz und die Moschee werfen. Anschließend Fahrt nach Pulau Duyong Besar, wo unter Verwendung alter Technologien und Geräte Fischerboote gebaut werden.

7. Tag - Terengganu - Banding Island (ca. 315 km)
Genießen Sie auf dem Weg nach Banding die vorbeiziehende Landschaft des dichten tropischen Regenwaldes. Mit sehr viel Glück sehen Sie sogar Elefanten die Straße überqueren.

8. Tag - Banding Island
Heute unternehmen Sie einen Ausflug auf Banding Island. Sie werden an einer Tierbeobachtung an der Sira Gajah dry saltlick teilnehmen und eine Orang Asli Eingeborenensiedlung besuchen, wo Sie einen authentischen Einblick in das Leben der Einheimischen bekommen. Im Anschluss machen Sie eine Wanderung durch den Dschungel. Erleben Sie hierbei die exotische Natur, die Sie umgibt hautnah. Außerdem erwartet Sie ein Besuch eines Wasserfalls, wo Sie ein gemütliches Picknick machen werden.

9. Tag - Banding Island - Penang (ca. 160 km)
Heute unternehmen Sie einen halbtägigen Ausflug auf Penang, während dem Sie unter anderem eine Batikfabrik, den Schlangentempel und den Chayamangalaram Tempel sehen werden. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung.

10. Tag - Penang
Tag zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Annehmlichkeiten Ihres Hotels oder buchen Sie vor Ort einen der zahlreichen Ausflüge in die Stadt oder die Umgebung.

11. Tag - Penang - Cameron Highlands (ca. 210 km)
Zunächst Stopp in Kuala Kangsar, wo Sie die Ubudiah Moschee und viele weitere Sehenswürdigkeiten sehen werden, bevor Sie am Sam Poh Tong Höhlentempel in der Nähe von Ipoh anhalten. Nach Ankunft im Hochland der Cameron Highlands Besichtigung einer Gemüsefarm.

12. Tag - Cameron Highlands - Lumut - Pangkor Island
Nach dem Frühstück Besuch einer Teeplantage und Teefabrik. Im Anschluss Fahrt zum Fährhafen Lumut, Fährüberfahrt nach Pangkor Island und Transfer zu Ihrem Badehotel.

13. - 14. Tag - Pangkor Island
Genießen Sie entspannte Tage während Ihres Badeaufenthaltes.

15. Tag - Pangkor Island - Lumut - Kuala Lumpur
Tag zur freien Verfügung, das Zimmer steht Ihnen bis zur Abholung zum Transfer zur Verfügung. Abends Transfer zur Fähre und Fährüberfahrt nach Lumut. Begrüßung durch Ihre Reiseleitung und Fahrt zum Flughafen Kuala Lumpur.

16. Tag - Abreise
Nach Mitternacht erfolgt der Rückflug mit Zwischenstopp nach Deutschland. Ankunft am gleichen Tag.