März 2017

Unsere Chronstin nimmt Sie mit auf ein Abenteuer. Mit dem Husky-Schlitten durch das verschneite Finnland. Glasklare Luft, einmalige Wetterverhältnisse und eine kraftvolle Natur - in Finnisch Lappland sind Sie mitten drin!

Ihr Chronist

Liebe Reisefreunde,
Mein Mann und ich bereisen gern die Welt und haben auch schon viel gesehen, doch noch nie waren wir nördlich des Polarkreises. Heute möchten wir Euch auf eine 4-tägige Abenteuerreise nach Finnland-Lappland inklusive 2-tägiger Husky-Safari mitnehmen. Obwohl ich der „Hundenarr“ in der Familie bin, ich arbeite seit ca. 20 Jahren mit Hunden (eigene Hundeschule), hat mein Mann diese Reise entdeckt und mich begeistert aufgefordert, uns auf dieses besondere Abenteuer einzulassen. Die Huskys in ihrer eigentlichen Heimat zu erleben und einen Hundeschlitten allein zu lenken, das verspricht ein ganz besonderes Erlebnis. Dazu kommen noch Rentierschlitten und Nordlichter! Ich lade Euch herzlich dazu ein, unsere gewonnenen Eindrücke mit uns zu teilen.
Viel Freude beim Lesen

Eure Chronistin Monika

1. Tag: Anreise nach Muonio

Erste Etappe - Anreise zum Flughafen Düsseldorf
Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen:
Wir wohnen in der Nähe von Berlin und mussten erst einmal nach Düsseldorf. Mit der Bahn für uns sehr umständlich, 7.5 Stunden mit der Bahn durch die Nacht mit 3 Mal umsteigen, um dann 6.30 Uhr am Düsseldorfer Flughafen anzukommen oder einen Tag vorher anreisen + Hotel + Taxi zum Flughafen. Die Alternative Fliegen: früh 6.30 Uhr ab Berlin, 7.30 Uhr an Düsseldorf. Preis nicht teurer als Hotel und Taxi. PERFEKT!

Also schon im Dezember Flug gebucht. Dann vor vier Tagen der Schock: Die Berliner Flughäfen sollen ab Mittwoch, den 08.03.2017 bestreikt werden. Also waren wir für den Fall der Fälle die letzten Tage vor der Tour damit beschäftigt, nach Notfalllösungen zu suchen. Unser letzter Plan: mit dem Auto, knapp 5 Stunden Fahrt. Dann 12 Stunden vor Abflug: Gestreikt wird frühestens ab Freitag. GLÜCK GEHABT!

Unsere Anreise nach Düsseldorf verlief wie geplant und super pünktlich. Und endlich stellte sich auch unsere Vorfreude auf diese Reise ein.

Zweite Etappe - von Düsseldorf nach Kittilä und weiter nach Torassieppi
Von Düsseldorf ging es pünktlich weg. Der Flug war ruhig und angenehm, das Flugzeug auch nur zu einem Drittel voll, so dass jeder genug Platz hatte.

Am Flughafen wurden wir freundlich empfangen und zu unseren Bus geleitet. Nun hatten wir noch knapp eine Stunde Fahrt im Kleinbus nach Torassieppi. Die ersten 10 km kam links und rechts der Strecke ein Skihotel nach dem anderen und jede Menge Leute beim Langlauf, bei der Abfahrt, beim Rodeln, usw. Dann kamen noch ein paar einzelne Hütten im Wald und dann nur noch Wald, Wald und Wald. Es kam uns auch nur noch selten ein Auto entgegen.

Nach 50 Minuten waren wir am Ziel. Nun anmelden und ab in die Hütte. Hier am Ziel wussten wir nun endlich auch, wer alles zu unserer Gruppe gehört. Insgesamt sind wir sieben Leute. Derweil alle einen Bungalow bekamen, wurde uns Zwei ein “Dom“ zugewiesen. Rein optisch phantastisch (siehe Fotos). Aber eigentlich ist es ein Kunststoff-Iglu mit Kaminofen und ohne jegliche sanitäre Einrichtung. Damit es warm bleibt, muss man kräftig nachlegen. Zur Toilette und den Waschräumen muss man 200 m durch den Schnee stapfen. Im Sommer mag es ja ganz nett sein, aber bei Minus-Graden? Mal sehen, wie wir uns morgen früh fühlen.

22:00 Uhr Rentier Schlittenfahrt
Um 22 Uhr haben wir uns am See zur Schlittenfahrt getroffen. Rentiere warteten in Reih und Glied mit ihren Schlitten auf uns. Dann ging es für eine Stunde über den See. Im Anschluss daran gab es noch heißen Früchtetee am Lagerfeuer und dann ab ins Bett.

2. Tag: Hundeschlitten-Safari Tag 1

Wir waren pünktlich um 7 Uhr munter. Es war zwar kalt in unserem Iglu aber wir haben gut geschlafen. Das Bett war bequem und die Bettdecke kuschlig warm. Mein Mann hat dann auch schnell den Kaminofen angeheizt. Unangenehm war, dass wir uns erst dick anziehen mussten, um auf die Toilette zu gehen.

Um 8 Uhr trafen wir uns mit den anderen zum Frühstück, das sehr lecker war. Dann hieß es Tagesrucksack packen, für uns auch Bungalow räumen und um 10 Uhr Treffen für die Husky-Safari. Wir freuten uns schon sehr und hatten phantastisches Wetter, strahlend blauer Himmel und Sonne pur.

Zunächst gab es eine Einweisung per Video, dann noch einmal an einem ruhenden Schlitten. Dann kamen wir in die Husky-Station. Jedem wurde sein Schlitten und die dazugehörigen Hunde zugewiesen, pro Schlitten 4 oder 5 Tiere. Nun hieß es den Tieren die Geschirre anziehen und vor den Schlitten spannen. Beim Anziehen waren die Hunde noch ruhig und geduldig, aber vor dem Schlitten konnten sie kaum noch erwarten, dass es losgeht.

Von zwei Guides begleitet ging es dann los. Zunächst über den großen See und wir hatten Gelegenheit, den richtigen Stand sowie das Bremsen zu üben. Schließlich bogen wir in den Wald ab und es ging durch die unendlichen Weite Lapplands, auf ebener Fläche und Hügel rauf und wieder runter. Rauf musste so manches Mal mit geschoben werden und runter der Schlitten gebremst, um die Hunde nicht anzufahren. Nach 1.5 Stunden Fahrt gab es dann eine Mittagspause und unser Guide kochte für uns. Es gab Lachs in der Pfanne über einem offenen Feuer gebraten, sowie Tee und Kaffee. Alles sehr lecker. Nachdem wir uns gestärkt und die Hunde sich etwas ausgeruht hatten, ging es noch eine Stunde weiter. Gegen 15 Uhr erreichten wir dann unser Ziel, eine große Holzhütte mitten im Wald. Nachdem wir die Hunde ausgespannt hatten, bekamen sie auch gleich die erste Runde Suppe.

Nachdem wir unser Quartier bezogen hatten (großer Gemeinschaftsschlafraum, aber schön warm), gab es Tee und Kaffee und danach ging es in die Sauna. Unsere zwei Reiseleiter haben derweil ein leckeres finnisches Abendbrot für uns gekocht - Kartoffelbrei mit Rentierfleisch, Preiselbeeren und Gurkensalat. Noch eine Stunde schwatzen und wir sind alle müde in den Schlafsack gefallen.

Es war ein wirklich schöner Tag!

3. Tag: Hundeschlitten-Safari Tag 2

7 Uhr aufstehen, ganz ohne Wecker und trotzdem waren alle munter. Um 7.30 Uhr waren einige von uns mit Laura, einem unserer Guides, zum Hunde füttern verabredet.

8 Uhr Frühstück für uns, danach Aufräumen und Abwaschen, Sachen packen, für die nächsten Gästen neues Feuerholz bereitlegen und dann Huskys fertig machen für die Rückfahrt. Um 10 Uhr standen alle wieder auf ihrem Schlitten. Die Hunde waren noch aufgeregter als am Vortag. Wahrscheinlich wussten sie, dass es wieder nach Hause ging.

Beim Aufstehen hatten wir noch blauen Himmel und Sonne, inzwischen hatte es sich zugezogen. Da kein Wind war, war es trotzdem sehr angenehm. Wieder ging es durch die weitgehend unberührte Natur. Auf dem Heimweg kam uns auch noch eine andere Safari-Gruppe entgegen. Es war schon ein tolles Gefühl mit den vielen Hunden. Und dann hatten sich die Hunde von einem Schlitten überlegt, doch lieber zwei Skiläufern zu folgen als bei der Gruppe zu bleiben. Wer weiß, was die in der Tasche hatten? Inzwischen waren wir schon erfahren genug, um sie mit einer Notbremsung von ihrem Vorhaben abzuhalten.

Nach zwei Stunden Fahrt - Mittagspause. Heute gab es Rentierwurst, am Stock über dem offenen Feuer gegrillt. Hmm, sehr lecker! Auf ging’s zur letzten Etappe. Die Hunde waren wieder mächtig aufgeregt, weil es endlich weiter ging. Ob uns unser Guide Lucas zum Schluss noch etwas necken wollte? Wie immer fuhr er als erster vorneweg, eine Linkskurve. Mein Vordermann hinterher, und Schwups lag er im Schnee. Die Hunde blieben zu Glück stehen bis er sich aufgerappelt hatte. Ich war also schon vorgewarnt und meine Hunde wussten warum gerade aus wollten. Sie ließen sich aber doch überzeugen links abzubiegen. Und nun wusste ich, was das Problem war. Es ging fünf bis sechs Meter durch den Tiefschnee und es war äußerst schwierig auf den Kufen zu bleiben. Glücklicher Weise rutschte ich nur von einer runter und konnte mich und den Schlitten noch abfangen. Fast alle mussten runter von den Kufen und durch den kniehohen Schnee stapfen, wenn es sein musste auf allen Vieren.

Zu guter Letzt noch 30 Minuten Fahrt und wir waren wieder in der Husky-Station. Nachdem wir die Tiere letztmalig versorgt hatten, sahen wir uns noch ein paar Junghunde an, ca. sechs Monate alt. Im Hüttendorf zurück, gab es diesmal wirklich einen Bungalow für uns zwei, mit Dusche, WC und geheizt. Somit freuen wir uns auf einen gemütlichen Abend mit den anderen unserer Gruppe, um diese zwei tollen Tage noch einmal Revue passieren zulassen.

4. Tag: Heimreise

Heute steht nur die Heimreise auf dem Programm. Um 12 Uhr werden wir abgeholt.

Also nach dem Frühstück einen kurzen Spaziergang zu den Rentieren gemacht. Es soll eine der ältesten und größten Rentierfarmen sein. Lust auf Touristen hatten aber nur ein paar Tiere. Der Rest hat sich weiter hinten in den Wald zurückgezogen.

Dann zurück in unseren netten kleinen Bungalow und auch hier ein paar Fotos gemacht. Er ist zwar nicht so elegant und extravagant wie der Dom (Iglu), dafür aber warm, hat genug Platz auch für Toilette, Dusche und Küche sowie zwei Schlafräume und Ablagen für das Gepäck.Unser Gepäck ist schnell zusammengepackt. So bleibt noch etwas Zeit, um auf die vergangenen Tage zurückzublicken. Es waren tolle Tage, wir waren eine tolle Truppe und die Husky-Tour war ohnehin unglaublich.

Noch kurz ein paar Infos über die Huskys
In der Husky-Station leben 110 Hunde, 6 davon sind noch zu jung zum Ziehen und 8 Hunde zu alt. Sie verdienen sich ihr Brot damit, dass sie die jungen Tiere mit ihrer Erfahrung und Ruhe anlernen. Und kleine Runden von 5-6 km schaffen sie alle Male noch.

Unsere Gruppe war mit 45 Hunden unterwegs. „Pako“, der Leithund von unserem Guide war auch schon 11 Jahre und hat unsere Gruppe super angeführt. Wir haben jeden Tag 25 km zurückgelegt. Am Ende einer Tagestour haben auch wir die Anstrengungen in den Muskeln und Knochen gespürt. Es war aber eine angenehme, leichte Erschöpfung.

In der Saison laufen die Hunde max. 5 Tage die Woche, dann sind 2 Tage frei. In 2 Wochen ist nun die Saison vorbei. Dann wird noch abtrainiert und es gibt über den Sommer Ferien. Die haben sie sich redlich verdient! Es sind einfach tolle Hunde, auch vom Wesen her und jeder anders, aber alle liebenswert.

So, jetzt hieß es endgültig Abschied nehmen von Lappland und für uns auch vom Winter. Zu Hause erwarten uns Plus-Grade und der Frühling. Die Rückfahrt zum Flughafen und der Flug nach Düsseldorf verliefen planmäßig und ab da trat dann jeder seinen individuellen Heimweg an.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Urlaubsort: Muonio
Die kleine finnische Gemeinde Munonio heißt Sie herzlich willkommen. Rund 200 km nördlich des Polarkreises fasziniert Muonio mit seiner herrlichen Winterlandschaft und seiner beinahe unberührten Natur. Der Nationalpark Pallas-Yllästunturi zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Ortes. Aufgrund der subarktischen Lage finden im Winter viele Wintersportarten in Munoio statt.

1. Tag - Anreise
Charterflug nach Kittilä und Transfer zu Ihrer Unterkunft. Genießen Sie bereits während des Transfers die eindrucksvolle Winterlandschaft mit ihren Eiskristallen und schneebedeckten Baumspitzen. Angekommen im gemütlichen Hüttendorf erhalten Sie zunächst einige Informationen zum Ablauf ihrer anstehenden Husky-Safari. Zunächst lernen Sie den Umgang mit dem bemerkenswerten Hundegespann und erfahren mehr über das Leben in polaren Gebieten. Die Huskys erwarten Sie schon bereits in ihrem Gehege und freuen sich darauf ihre Bekanntschaft zu machen. Nachdem Sie ihre vierbeinige Begleitung für die nächsten zwei Tage kennengelernt haben, werden Sie eine einzigartige Rentier-Polarlichtertour unternehmen. Starten Sie in die polare Winternacht um das mystische Nordlicht "Aurora Borealis" zu entdecken. Inmitten der Dunkelheit erstrahlen die Polarlichter in Ihrem breiten Farbspektrum und erhellen die Nacht. Nach ihrer Rückkehr wartet in einer warmen traditionell finnischen Hütte, genannt Kota, ein offenes Lagerfeuer sowie ein Heißgetränk auf Sie (Dauer ca. 1.5 - 2 Stunden).

2. - 3. Tag - Torrasieppi - Husky-Safari - Torrasieppi
Heute starten Sie in Ihr Abenteuer, das Sie nie wieder vergessen werden. Nach einem gemütlichen Frühstück beginnen die Vorbereitungen für die Schlittensafari. Zunächst werden Sie mit der erforderlichen Winterkleidung ausgestattet und erhalten eine letzte Einweisung über das Führen des Hundeschlittens. Und dann geht es los hinein in die verschneite Wildnis. Traumhafte Landschaften, majestätische Gebirge, schneebedeckte Waldflächen, malerische Täler und kristallklare Seen werden Sie begeistern. Nahezu lautlos gleiten Sie mit dem Schlitten durch die zugeschneite Wildnis. Zwischendurch halten Sie für schöne Fotoaufnahmen, die Sie ihren Liebsten zu Hause präsentieren können. Pausen am offenen Lagerfeuer mit Snacks und Heißgetränken sorgen für eine entspannte Atmosphäre und Zeit zum Aufwärmen. Der erste Tag ihrer Safari endet inmitten der Wildnis, wo Sie den Tag in einer wärmenden Hütte ausklingen lassen. Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück weiter durch die schöne Winterlandschaft. Bewundern Sie die einzigartige Kulisse und genießen Sie den Tag in der freien Natur. Am Nachmittag kehren Sie wieder zurück in Ihre Unterkunft. Hier erwartet Sie ein Besuch in der Sauna, wo Sie die Safari Revue passieren lassen können.

4. Tag - Abreise
Der Vormittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Zeit und erkunden Sie die herrliche Winterlandschaft noch einmal auf eigene Faust. Anschließend erfolgen der Transfer zum Flughafen und der Rückflug nach Deutschland.